deutscher Politiker und Publizist; Vors. des "Zentralen Arbeiter- und Soldatenrates" in München 1918/19; Gründer der Zeitschrift "Der Widerstand" (1926-1934); 1937 wegen Hochverrats verhaftet und später zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt; Prof. an der Humboldt-Universität 1948-1954; Abgeordneter der Volkskammer der DDR 1949/50; kritisierte 1953 die Missstände, die zum 17. Juni geführt hatten und schied 1954 aus der SED aus
* 23. Mai 1889 Trebnitz/Schlesien
† 23. Mai 1967 Berlin (West)
Wirken
Ernst Niekisch, ev., wurde am 23. Mai 1889 in Trebnitz/Schlesien als Sohn eines Feilenhauers geboren, wuchs aber in Nördlingen/Bayern auf. Nach Ausbildung im Lehrerseminar in Altdorf bei Nürnberg war N. als Lehrer tätig und nahm am 1. Weltkrieg teil.
Bereits 1917 war N. in die SPD eingetreten und gehörte 1918 nach Ausrufung der Republik als Vorsitzender dem Zentralen Arbeiter- und Soldatenrat in München an. Ein halbes Jahr später wurde er nach dem Ende der Räteherrschaft in München wegen Beihilfe zum Hochverrat zu zwei Jahren Festungshaft verurteilt (Freundschaft mit dem Dichter und Politiker Ernst Toller). 1921 entließ man ihn aus dem Schuldienst.
1919 war N. von der SPD zur radikaleren USPD übergewechselt, die er von 1921-1922 als Abgeordneter im Bayerischen Landtag vertrat.
Nach Verschmelzung der USPD mit der SPD im Herbst ...